Beiträge

Der Mittelstand, er bricht!

Sowas ist für mich ja immer ganz schlimm, wenn jemand bricht, sich übergeben muß, wenn es einem dreckig geht, sowas kann ich nicht sehen, da springt mein Helfersyndrom sofort auf und ruft „Hier!!!“, da werde ich getrieben und kann meinen Mund einfach nicht halten. Schlimm, sowas. Aber kein Problem, ich kenne des Rätsels Lösung, ich weiß wie man den unheilbaren Patienten vor dem Tod bewahrt: Tabletten gegen Reiseübelkeit! Ich kannte mal ein Mädel, die hatte sowas immer in der Handtasche, obwohl sie nie verreist ist. Also, wirklich nie verreist ist. Sie war bisher erst einmal in ihrem Leben geflogen und das natürlich, wohin auch sonst, nach Malle. Ok, ich bin jetzt auch nicht so der Vielflieger und ganz ehrlich, aus dem Gedanken der gelebten Nachhaltigkeit heraus macht das auch wenig Sinn. Soviel Kerosin raushauen, nur um damit zu irgendeinem Ort zu kommen, an dem es genauso viele arme malochende Schweine gibt, wie an dem Ort, von dem man kommt.

Aber Scherz bei Seite. Das wird dem wegbrechenden Mittelstand auch nicht helfen. Man liest und hört es immer wieder: der Mittelstand stirbt, bricht weg. In ein paar Jahren, wird es den Mittelstand, wie wir ihn gekannt haben, wie wir ihn heute kennen und lieben gelernt haben, nicht mehr geben. Werden wir ihn vermissen? Um ihn trauern? Werden wir weinen? Uns vor Trauer, Wut und Zorn vielleicht übergeben müssen? Ich befürchte, all das werden wir nicht tun. Mir stellt sich spontan die Frage: Was hat der Mittelstand jemals für mich getan? Aber das ist nicht die Frage.

 

Das Wegfallen, Wegbrechen der Gesellschaftsstütze Mittelstand wird allüberall und von jedem, der es sich leisten kann, kritisiert, kommentiert und analysiert. Sogar die CSU hat eine Meinung dazu und weiß, dass es schlecht ist, wenn es keinen Meister Eder mehr gibt. Und das ist nicht nur schlecht für den kleinen Pumuckl, obwohl der dann wirklich arm dran ist. Aber wieso ist es schlecht? Und was wird dagegen getan? Und ist diese Entwicklung des Wegfalls denn wirklich so schlimm? Was werden die Folgen sein? Fragen über Fragen, die vor allem etwas außer Acht lassen, nämlich die Frage, wieso der Mittelstand wegbricht. Sozusagen, was die Wurzel des Übels ist, wo der Hase im Pfeffer liegt.

Jetzt bin ich ja auch nicht gerade Albert Einstein und ganz bestimmt nicht Stephen W. Hawking, aber woher das alles kommt, hab sogar ich schnell rausgefunden? Und wie? Durch Beobachtung! Ganz einfach eigentlich und es gehörte auch gar nicht viel Grips dazu, wäre bei mir ja auch schon schwer geworden. Also, ich habe mir einfach ein paar kleine und mittelständische Unternehmen angesehen. Und dann habe ich überlegt, was denn früher anders gewesen ist. Oder besser, was die Unternehmen früher anders gemacht haben. Die Antwort liegt auf der Hand: früher war halt alles Besser! Quatsch….falsche Floskel. Was ich sagen wollte war, früher waren die Unternehmen kleiner. Das Wachstum wurde nicht so forciert. Früher hatten die Bauern (im Prinzip kleine oder mittelständische Unternehmen) einen Benz. Früher hatte der Schreiner, der Schuster und der Bestatter von nebenan einen Benz, ein eigenes Häuschen und es reichte jedes Jahr für einen schönen Urlaub in Italien. Und alle zwei Wochen auch für eine Runde am Tresen der Stammkneipe, sofern die gnädige Dame zu Hause denn so großzügig war. Und heute? Heute kostet der Benz, der Cayenne oder der X5 soviel wie zwei kleine Häuschen und der Urlaub findet nicht in Italien, sondern auf den Malediven statt. Außerdem ist das Häuschen ist nicht mehr klein, sondern eher schon riesig. Aber woher kommt das?

Ganz klar: der Mittelstand hat die Gier für sich entdeckt. Die Entdeckung der Gier, klingt fast so gut, wie die Entdeckung der Currywurst. Aber woher kommt das und was hat das für Auswirkungen? Nun, man braucht sich nur umzuschauen, überall wird mit schnellem Reichtum etc. geworben, die großen Konzerne machen es vor, die Stars im Fernsehen machen es nach, die Coaches und Unternehmensberater predigen es schon lange: Gier ist geil! Oder so Ähnlich. Nun fragt man zurecht, welche Folgen dieses Verhalten denn hat? Im Prinzip zeigen sich die Folgen allüberall, vor allem in unser aller Portemonnaie. Die Schere geht natürlich immer weiter auf und was der eine Mehr hat, hat der andere halt weniger. Das ist ja auch das absolut evidente am Prinzip Gier. Und damit das auch möglichst lange aufrecht erhalten wird und funktioniert, sucht man für die kleinen Säcke, die am Ende der Nahrungskette stehen, ebenfalls irgendwen, den sie mit Ihrer Gier über’s Ohr schlagen können. Und wer eignet sich besser, als der arme Schwarze aus Afrika? Wir beuten die dritte Welt, und zwar nicht nur Afrika, sondern auch Asien, Indien und Südamerika aus, schämen uns nicht dafür, weil wir ja selber von immer mehr Menschen und Institutionen ausgebeutet werden. Und so schließt sich der Kreislauf, der keiner ist, denn irgendwann ist Schluss und es gibt nichts und niemanden mehr, der etwas ausbeuten kann. Logisch, denn sogar unser Planet streckt irgendwann vor lauter Ausbeutung die Fühler von sich.

Und was heißt das nun? Was ist die Lösung? Kommt der Mittelstand denn jemals zurück, kann er sich erholen? Nein! Nichts kommt zurück. Der Mittelstand wird sich auch nicht erholen, denn unersättliche Gier ist eine DER Triebfedern unserer Marktwirtschaft und wird geschürt, wo es nur geht. Ich habe keine Lösung und sehe auch keine. Ich sehe die Entwicklung in den USA, wo die Menschen, um sich eine Wohnung im Moloch New York leisten zu können, einen zweiten Job annehmen müssen, neben ihrem 8 Stunden Hauptjob. Wohin führt uns das? Ich bin ja kein Hellseher (obwohl ich mal jemanden kannte, der behauptet hat, er könnte das), aber man sieht es ja jetzt schon. Bei den wenigsten reicht ein normaler acht Stunden Job, um eine Familie zu ernähren. Die Frau muss mitarbeiten gehen, die Kinder kommen in eine KITA und wir wundern uns, wohin unsere Gesellschaft abdriftet. Teilen ist halt gerade nicht In. Um Wieviel schlimmer es noch werden wird kann auch ich nicht sagen, aber das Vorbild USA läßt mich schon ein wenig zittern, vor Angst, aber auch vor Kälte. Läßt sich sowas lenken? Ich denke nicht und selbst wenn, dann dürfte es jetzt eh zu spät sein.

 

This is the end of the world, as we know it

Naja…ganz so schlimm isses nicht, aber die XL ist jetzt fertig – sofern so ein Mopped überhaupt jemals fertig ist, jedenfalls, wenn es gefahren wird – und so habe ich sie bei mobile und ebay-kleinanzeigen inseriert, mit dem Ziel: Honda XL 500 S Verkauf!

Die Begeisterung hält sich in Grenzen, aber ich habe auch für die Motorrevision einiges investieren müssen. Nicht nur Zeit, sondern halt auch viel Geld: Steuerkette, Dichtsätze für den Motor und den Vergaser, falsche Teile, die ich wieder zurück schicken musste, wodurch sich die Zeit der XL auf meiner Bühne doch sehr in die Länge zog, was es mir wiederum sehr schwer machte, mich den anderen Projekten zu widmen. Gott sei Dank gibt es dieses ominöse Internet, wo man so viele Sachen nachschauen kann, wo man Menschen trifft, die sich mit einem Thema wie einer gammeligen Honda XL 500S durchaus gut auskennen und die auch Rat wissen. Ok, manche sind auch einfach nur Klugscheisser, aber das ist ok, bin ich ja auch. Jetzt sitze ich also hier und plane den nächsten Verkauf und weiß aber auch wieder genau, dass ich es bereuen werde, weil eine große Einzylinder-Enduro doch noch so arg gut in mein Portfolio passen würde.

Und ein Klassiker ist sie ja auch noch. Der schärfste Konkurrent der Yamaha XT 500, die mittlerweile mit Geld nicht mehr zu bezahlen ist. Dagegen handelt es sich bei einer solchen Honda, die mit Ihrem 4 Ventil Motor mit automatischer Dekompression geradezu hochmodern war um das – motortechnisch gesehen – sicherlich bessere Fahrzeug. Aber wat Kult ist, ist Kult und ich will den Yamahaisti ja nicht Ihre Illusion rauben. Immerhin besitze ich ja selbst die ein oder andere Yamaha und bin durchaus zufrieden damit.

Kurzum, die Honda ist keine Schönheit und der Vorbesitzer, den ich am liebsten gepflegt einen Idioten nennen würde, was ich aber nicht tue – der mir auch sehr gepflegt den Motorschaden verschwiegen hat und stattdessen etwas von einer hängenden oder gebrochenen Kickstarterfeder gebrabbelt hat und schwor, der Kolben sei frei – hat halt mir Schwarzer Sprühfarbe einfach mal gepflegt über alles drüber gerotzt. Dadurch sieht der Rahmen, egal wie sauber ich ihn mit Kaltreiniger auch machte, immer dreckig aus. Aber der Motor ist, bis auf ein paar Spitzer Kupferspray echt wie geleckt. Wer Lust auf einen solchen Klassiker hat, der meldet sich, für mich isses nix, zumal ich eh die kommenden Monate wohl krankheitsbedingt etwas weniger in der Scheune werde verbringen können.

Hier noch die Links zu den Anzeigen, gerne zum weiterverbreiten:

ebay Kleinanzeigen XL 500S

mobile XL 500 S

 

 

 

,

panta rhei

getreu dem Motto „panta rhei – alles fließt“ möchte ich Euch über die Fortschritte in Sachen XL 500S berichten.

Dank Volkers Hilfe, der so nett war und mir das Ölröhrchen und den Mitnehmer des Kickstarters geschickt hat (XL500S-Forum ), konnte es, nachdem nun auch der Dichtsatz und die Steuerkette angekommen waren, losgehen. Der Motor war so sauber, dank der Strahlkraft des Sodas, wie ich es haben wollte und ich begab mich, zusammen mit meinem immer hilfsbereiten Nachbarn daran, alles wieder zusammenzubauen, sofern wir es denn hinbekommen würden.

Aber….weit gefehlt! Getreu dem Motto „panta rhei – alles fließt“, was gleichzeitig halt auch bedeutet, dass alles zusammen fließt, hatten auch hier Ursache und Wirkung ihre Finger im Spiel. Denn mein Kompressor ist ja durch die Strahlaktion kaputt gegangen. Der neue Kompressor steht zwar schon bereit, aber meine 380 Volt Wandsteckdose hat nur 4 Löcher, der 380 Volt Stecker am Kompressor hat aber 5 Pins. Also kann ich den neuen Kompressor noch nicht betreiben, was zur Folge hat, dass ich bereits angefangen hatte, mit ein Werkzeug für die Kupplung zu bauen. Diese famose Idee wurde mit einem Flacheisen aus sehr hartem Edelstahl umgesetzt. Und so begab es sich, das wir zwei wackere Helden nach Lektüre der Einbauanleitungen erst den Zündversteller und dann die Kupplung einbauten. Beim Festziehen der Kupplung auf das Drehmoment war noch alles in Ordnung, beim Festziehen der Mutter des Zündverstellers hörte ich ein erstes merkwürdiges Geräusch und setzte schnell den Drehmomentschlüssel ab. Mein Nachbar hatte es zwar auch gehört, es war eine Art krächzen, aber er zeigte auf die Steuerkette und meinte, die wäre etwas von dem Ritzel gerutscht, daher käme das Geräusch. Ich also frei und fröhlich wieder den Schlüssel angesetzt, nochmals etwas angezogen und da spürte ich es. Irgendetwas stimmte nicht. Watson, wir haben ein Problem! Houston, wir auch! Woher auch immer, ich wusste, dass ich etwas falsch gemacht hatte. Und meine dunkle Ahnung bestätigte sich: ein Steg der Kupplungsdruckplatte war angerissen. Frustriert und traurig wie wir waren gingen wir daran alles wieder bis auf die Steuerkette auseinanderzubauen und da sind wir nun: mit defekter Druckplatte, aber viel Zeit und Lust zu Schrauben. Und wieder bestätigt sich die alte herklit’sche Weisheit „alles fließt“, denn normalerweise mache ich die Zentralmuttern von Kupplung, Ritzel etc. immer mit dem Schlagschrauber fest. So kann es gehen…

Also widme ich mich wohl jetzt dem Vergaser oder dem Kabelbaum meiner Suzuki A100.

Honda XL 500S Verarsche

Drissmaschiiin!

Ja, was soll ich Euch groß erzählen? Ich habe es gewagt eine Honda XL 500 S für kleines Geld, aber auch mit dem Wagnis eines nicht anspringenden, laufenden, bollernden Motors zu kaufen. Die Aussage des Eigners war recht eindeutig: der Kickstarter klemmt, die Feder ist wohl hinüber und hat sich im Getriebe verhakt. Und als alter Schrauber hat er auch schon einiges versucht, aber jetzt will er nicht mehr weitermachen, sondern sich seiner XT660 zuwenden. Ich Depp glaub das auch noch alles. Er zeigt mir, dass Sie die Kickerseite schon abgemacht hatten und erzählte mir, dass Sie ebenfalls die Kupplung bereits abgebaut hätten und schwört, dass der Kolben frei sei. Wie gesagt: ich Depp glaube das auch noch…

Aber ist ja auch irgendwie klar, weil ich kann ja eh ohne Werkzeug und Gedöns nix prüfen. Aber kaum zu Hause, stelle ich die XL auf die Bühne und hole den 10er Ringmaul raus. Mehr braucht ein echter Kerl nicht, um ein Mopped vom alten Schlag zu reparieren. Janz klar!

Aber erstmal, bevor ich dat ganze Mopped links mache, Öl raus und ganz pragmatisch in alles die Nase halten, wo ich sie reinhalten kann. Sitzbank runter, Tank ab, Benzin rauslassen und siehe da, soviel Wert und Pflege hat der bisherige Eigner dem Dingen wohl nicht zukommen lassen, denn beim Ablassen sehe ich, dass sich Wasser im Tank befunden hat.

Aber was soll’s. Jetzt ist Sie mir und jetzt soll Sie es guthaben. Wie’s weitergeht, erfahrt Ihr am Wochende.